Liebe Freunde des Weißen Kreuzes,

man sollte denken, dass es in unserer heutigen Gesellschaft keine Wissensdefizite mehr in Sachen Sexualität gibt. Wird doch so oft und gern darüber gesprochen, dass es manchen längst zu viel ist. Die reale wie die virtuelle Welt sind voll von sexualisierten Botschaften.

Schulen und Kitas werden sexualpädagogische Konzepte angeboten, die Heranwachsende für dieses Thema fit machen wollen. Manche scheinen allerdings vor allem von der Sorge um ein Zuviel an Sexualmoral getrieben zu sein. Dass Sexualität auch Verantwortung bedeutet, tritt dann eher zurück. Einerseits wächst die Einsicht, dass die Zugänglichkeit pornografischer Medien für Heranwachsende problematisch ist. Wirksame Mittel dagegen findet man aber nicht.

Manchmal erlebe ich Eltern, die ihre Kinder möglichst lange vor der Auseinandersetzung mit ihrer Sexualität bewahren wollen. Wir sind der Überzeugung, das Heranwachsende Bescheid wissen sollten, damit die vielen verschiedenen Botschaften sie nicht unvorbereitet treffen. Dazu müssen sie sachgerechte und altergemäße Informationen bekommen, damit sie unvollständigen und falschen Botschaften echte Kompetenz entgegensetzen können.

Sicherlich müssen auch an der einen oder anderen Stelle Grenzen gezogen werden, etwa durch geeignete Sperrsoftware auf digitalen Endgeräten. Aber auch das sollte erklärt und nicht einfach nur durchgesetzt werden. Dazu müssen Erwachsene sprachfähig sein und Heranwachsende in ihren Fragen und inneren Regungen ernst nehmen. Klingt anspruchsvoll, aber all das kann man lernen.

Etwa durch die Fortbildung "Aufgabe und Chance (C)" von und mit Dr. med. Ute Buth, die auch in diesem Jahr wieder als Online-Seminar angeboten wird. Oder durch unsere Veröffentlichungen wie das Denkangebot zur Sexualaufklärung oder die Zeitschrift "Wegbegleiter sein", die in unserer Mediathek zum Download bereitstehen und dort  in der Printversion bestellt werden können. Auch unsere Webseite bietet zu dem Thema Informationen. Und natürlich lassen sich unsere Fachreferenten in Schulen, Gemeinden und Elterngruppen einladen.

Mit einem Schmunzeln setzt sich unser Social-Media-Kanal mit dem Thema auseinander, z.B. in diesem Reel oder in diesem. Dort findet man aber auch ernsthafte Diskussionsbeiträge in Sachen Aufklärung. Wir trauen Kindern und Jugendlichen zu, dass sie einen guten Weg finden, wenn Erwachsene sie kompetent und hoffnungsvoll begleiten.

Vielen Dank, dass wir Sie regelmäßig informieren dürfen, und herzliche Grüße,

Martin Leupold, Leiter Weißes Kreuz e.V.